Einsätze

Im Hubschrauber über das Katastrophengebiet: Wie der Landkreis Northeim beim Waldbrand im Harz unterstützt

Nur wenige Wochen nach dem Waldbrand Mitte August ist am Brocken in Sachsen-Anhalt erneut ein Feuer ausgebrochen. Die Kreisverwaltung des Landkreises Northeim unterstützt mit ihrer Kreisfeuerwehr ein weiteres Mal die Löscharbeiten vor Ort – und ist dafür diesmal sogar in die Luft gegangen.

„Am Samstagabend hat uns ein Hilfeersuchen des Waldbrandteams erreicht“, berichtet Kreisbrandmeister Marko de Klein. Das Waldbrandteam mit Mitgliedern aus ganz Deutschland wurde vom Landkreis Harz zur Unterstützung angefordert. Die Einheit ist international im Einsatz, umfangreich ausgebildet und auf die in diesem Jahr in Deutschland massiv vorherrschenden Großbrände spezialisiert. Die Verantwortlichen vor Ort haben deshalb, wie schon im August, erneut die Spezialeinheit angefordert. Die benötigte Unterstützung aus dem Kreis Northeim war die gleiche: der Transport von Personal und Material des Teams, das ab der Nacht zu Sonntag vor Ort im Einsatz war.

Aus dem Landkreis Northeim wurden deshalb zwei Mitglieder der Feuerwehrbereitschaft 1, in Person Jan-Eric Loy und Jan-Patrick Strauch entsandt. Beide sind umfangreich in der Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung ausgebildet. Vor Ort ging es Sonntagmittag zunächst von Schierke aus zu Fuß durch das topographisch anspruchsvolle Gelände, mehrere hundert Meter mussten die Kräfte hangaufwärts zurücklegen, um zu analysieren, wie sich das Feuer ausbreiten kann – und wie dies auch bei drehendem Wind verhindert werden kann. Per Hubschrauber, einem Superpuma der Bundespolizei, ging es für das Waldbrandteam inklusive der Kräfte aus dem Landkreis Northeim in ein Waldgebiet, um auch hier zu analysieren, welche Möglichkeiten es gibt, dem Feuer den Weg abzuschneiden. „Wir hoffen alle gemeinsam, dass die eingesetzten Löschflugzeuge und Hubschrauber Erfolg haben. Sollte das Feuer in tiefere Bodenschichten eindringen können, wird das ein sehr langwieriger und kräftezehrender Einsatz für die Einheiten am Boden“, erklärt Jan-Eric Loy.

Für Kreisbrandmeister Marko de Klein ist diese Unterstützung des Waldbrandteams eine Selbstverständlichkeit. Wie schon beim Waldbrand im August hat die Einheit die Koordination der Brandbekämpfung aus der Luft übernommen und tragen damit entscheidend zum Einsatzerfolg bei. „Wir sind froh, hier unterstützen zu können.“

Der Landkreis Northeim hält mit seiner Kreisfeuerwehr an der intensiven Ausbildung aller Feuerwehren im Landkreis Northeim fest. Allein im Jahr 2022 hat die Feuerwehrbereitschaft 1 bis heute 500 Feuerwehrmitglieder in zwölf Ausbildungsdiensten im richtigen Umgang mit Werkzeug und taktischem Vorgehen bei Wald- und Flächenbränden geschult. Das Modul zur Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung steht kreisweit bei entsprechenden Einsatzlagen zur Verfügung. Zudem ist die Fachgruppe Rettungsrobotik in der Lage, in kürzester Zeit nicht nur eine Lageübersicht aus der Luft zu erstellen, sondern auch dreidimensionale Übersichtsgrafiken von der Einsatzstelle anzufertigen. „Darüber hinaus benötigen wir für den Naturwald Solling dringend ein Waldbrand-Tanklöschfahrzeug. Landrätin Astrid Klinkert-Kittel hat dazu bereits Kontakt zum Niedersächsischen Innenminister aufgenommen – wir unterstützen diese Forderung ausdrücklich, um bestmöglich ausgerüstet zu sein. Die Auswirkungen des Klimawandels treffen die Feuerwehren heute – nicht erst morgen“, so Kreisbrandmeister Marko de Klein abschließend.

Text: Konstantin Mennecke // Fotos: Jan-Eric Loy / Kreisfeuerwehr Landkreis Northeim

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