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Nachruf: Ehrenstadtbrandmeister Rudolf Dröge
Am 29. März 2020 verstarb nach langer Krankheit Ehrenstadtbrandmeister Hauptbrandmeister Rudolf Dröge im Alter von 88 Jahren. Ein Nachruf von Stadtbrandmeister Kai-Uwe Roßtock und Bürgermeisterin Franziska Schwarz.
Im Alter von 19 Jahren ist Kamerad Dröge am 01.01.1952 in die Freiwilige Feuerwehr Altgandersheim eingetreten. Am 23.Mai 1969 wurde er einstimmig von seinen Kameraden zum Gemeindebrandmeister der selbständigen Gemeinde Altgandersheim gewählt.
Die Gebietsreform der bisherigen Stadt Bad Gandersheim mit den umliegenden 15 selbständigen Gemeinden zum 1.März 1974 brachte in den folgenden Jahren auch viele Neuerungen im Feuerlöschwesen mit sich. So wurde Rudolf Dröge im Jahre 1975 zum ersten Stadtbrandmeister der Stadt Bad Gandersheim mit einem Zuständigkeitsbereich für alle 16 Ortsfeuerwehren gewählt. Aufgrund dieser Wahl musste er das Amt des Gemeindebrandmeisters der Freiwilligen Feuerwehr Altgandersheim zum 25.Januar 1975 aufgeben.
In den 18 Jahren seines Wirkens als Stadtbrandmeister galt es zunächst die nunmehr 16 Ortsfeuerwehren im Stadtgebiet Bad Gandersheim in eine Struktur mit einer Schwerpunktfeuerwehr in Bad Gandersheim, einer Stützpunktfeuerwehr in Altgandersheim und in 14 Ortsfeuerwehren mit Grundausstattung in den übrigen Ortsteilen zu überführen. Waren es bisher 16 eigenständige Gemeindebrandmeister als Persönlichkeiten mit ihren Kameraden vor Ort, galt es nun im Sinne der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Bad Gandersheim gemeinsam zu denken und zu handeln. Besondere Herausforderungen waren der Bau des Feuerwehrgerätehauses für die Schwerpunktfeuerwehr Bad Gandersheim in der Heckenbecker Straße, die Einrichtung einer Stützpunktfeuerwehr in Altgandersheim mit dem Um- und Erweiterungsbau des Feuerwehrhauses sowie die Schaffung von Schulungsräumen in den weiteren Ortsteilen, da die theoretische Ausbildung zunahm und gleichzeitig die Gastwirtschaften auf den Dörfern als Versammlungsstätten weniger wurden. Zu diesen umfangreichen Baumaßnahmen, die teilweise von den Ortsfeuerwehren in Eigenleistung erfolgten, galt es fast den gesamten Fahrzeugpark permanent zu erneuern und den steigenden Anforderungen anzupassen. Die Anschaffung einer Drehleiter DLK 23/12, eines Löschgruppenfahrzeuges LF 16 und eines Tanklöschfahrzeuges TLF 8/18 waren die besonderen Fahrzeugbeschaffungen in dieser Zeit.
Die Arbeit in den Jugendfeuerwehren der Stadt Bad Gandersheim wurde durch die vielfältigen Kontakte Rudolf Dröges weit über die Grenzen der Stadt Bad Gandersheim sehr unterstützt und gefördert.
Für sein langjähriges und besonderes Engagement sowie seine vorbildliche Arbeit im Feuerlöschwesen für die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Bad Gandersheim wurde Rudolf Dröge u.a. mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Silber und Gold, mit der goldenen Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen, mit der Goldenen Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes Northeim und zuletzt am 27.01.2012 mit dem Abzeichen des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen für langjährige Mitgliedschaft 60 Jahre geehrt.
Anlässlich des Ablaufs seiner Amtszeit als Stadtbrandmeister wurde Rudolf Dröge Ende Dezember 1992 zum ersten Ehren-Stadtbrandmeister ernannt. Er war zudem Ehrenmitglied im Kreisfeuerwehrverband Northeim.
Rudolf Dröge war von 1975 bis 1995 mehr als 20 Jahre lang im Tiefbauamt der Stadt Bad Gandersheim und als Leiter des Baubetriebshofes tätig. Er hat die Arbeit der städtischen Bauverwaltung durch sein umfangreiches Fachwissen – insbesondere in den Bereichen Wasserbau und Löschwasser – deutlich bereichert. Rudolf Dröge war ein besonders zuverlässiger und an praxisnahen Lösungen orientierter Kollege, der durch sein freundliches Wesen und seine umfassenden Kenntnisse innerhalb der Verwaltung und der Bevölkerung eine weitreichende Wertschätzung erfahren hat.
Seine gradlinige Arbeit, seine Offenheit und sein Humor sollen uns stets Vorbild und Ansporn sein. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie, Verwandten, Freunden und Kameradinnen und Kameraden. Wir werden unserem Kameraden Rudolf Dröge stets ein ehrendes Gedenken bewahren.