Beförderungen und Ehrungen standen im Mittelpunkt der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Helmscherode, die erstmals vom neuen Ortsbrandmeister Tobias Arndt um 19:35 Uhr eröffnet wurde.
Zunächst begrüßte Arndt die anwesenden Gäste der Versammlung, die Ortsvorsteherin der Gemeinde Helmscherode Hiltrud Miehe, den Ratsherren Hendrik Geske, den stellvertretenden Stadtbrandmeister der Stadt Bad Gandersheim Wilfried Nobel, den Ehrenortsbrandmeister Wilfried Arndt, Janatolie Schumann, Leiterin der Kinderfeuerwehr Heberbörde, den Vorsitzenden des Bürgervereins Helmscherode Norman Drücker und die 24 anwesenden Kameradinnen und Kameraden der Helmscheröder Wehr.
Die Bürgermeisterin Franziska Schwarz und der Stadtbrandmeister Kai-Uwe Roßtock hatten ihr verspätetes Erscheinen aufgrund Terminkollisionen angekündigt und waren somit bei der Begrüßung noch nicht anwesend.
Nach Feststellung der Beschlussfähigkeit und Verlesung des Protokolls der Vorjahressitzung berichtete Tobias Arndt über die Aktivitäten der Ortswehr im vergangenen Jahr.
Neben der Brandwache für das Osterfeuer, der als “Brandeinsatz” gewertet wird, wurden vier Absperrdiensten für die Domfestspiele durchgeführt. Weiterhin gab es im Jahr 2018 vier reale Hilfeleistungseinsätze wovon drei auf die Hochwassereinsätze nach Starkregen in der Heberbörde zurückgingen und einer auf einen länger andauernden Stromausfall im Stadtgebiet.
Im weiteren Verlauf seiner Worte zum Tagesordnungspunkt ging Arndt auf weitere Aktivitäten und statische Daten seiner Wehr im Jahr 2018 ein. So verfügt die Ortsfeuerwehr Helmscherode derzeit über insgesamt 23 aktive Mitglieder, 15 Mitglieder in der Altersabteilung, sowie 11 fördernde Mitglieder. Weitere Daten gab Arndt in Form von Listen und Ausdrucken an die Mitglieder weiter.
Bevor zum Tagesordnungspunkt Wahlen übergegangen wurde, verlas der Kassenwart Thomas Schulz den Kassenbericht 2018. Ergänzend ermahnte Schulz die Mitglieder der Wehr Änderungen der Bankverbindung frühzeitig mitzuteilen, da es im Vorjahr aufgrund veralteter Bankdaten zu kostenpflichtigen Rücklastschriften kam.
Im Kommando wurde im Vorfeld diskutiert und entschieden, die Mitgliedsbeiträge zukünftig auf 15 € pro Jahr je Mitglied zu erhöhen, dieses Vorhaben wurde einstimmig von allen anwesenden akzeptiert und soll ab sofort umgesetzt werden. Schulz kündigte an, die neuen Beiträge ab Mitte Februar 2019 einzuziehen und wies die Kameraden ohne SEPA Lastschriftmandat auf die pünktliche manuelle Überweisung hin!
Die Kassenprüfer Ulrich Bohnsack und Janatolie Schumann haben die Kasse geprüft und baten die Versammlung, um Entlastung des Vorstands. Dieser Bitte wurde von der Versammlung mit einer Enthaltung stattgegeben. Im Anschluss wurde Christian Kiehne für die nächsten zwei Jahre als neue Kassenprüfer gewählt. Zusammen mit Janatolie Schumann, ist er nun als “Kassenprüferduo” der Feuerwehr Helmscherode eingesetzt.
In diesem Jahr standen zwei Wahlen auf der Agenda, zum einen musste der Sicherheitsbeauftragte neu gewählt werden, zum anderen war die neu geschaffene Stelle des stellvertretenden Atemschutzgerätewartes im Kommando zu besetzen.
Für diese Position wurde Fabian Bobrowski vorgeschlagen und mit einer Enthaltung gewählt. Der bisherige Sicherheitsbeauftragte Thomas Bobrowski der das Amt seit 19 Jahren bekleidet stand zur Wiederwahl und wurde mit einer Enthaltung erneut gewählt. Bobrowski kündigte aber an, hiermit seine letzte Amtsperiode anzutreten.
Ein besonderer Tagesordnungspunkt einer jeden Jahreshauptversammlung sind Ehrungen und Beförderungen. In diesem Jahr wurden Katharina Probst, Norman Drücker und Mike Viehmeier zu Feuerwehrfrauen, bzw. -männern befördert.
Janatolie Schumann und Fabian Bobrowski wurden jeweils zur/zum Hauptfeuerwehrfrau/-mann befördert.
Nach der Beförderung übernahm der stellvertretende Stadtbrandmeister Wilfried Nobel die “Regie” und wies in einer kurzen Ansprache auf die Besonderheit der nun folgenden Auszeichnungen hin. Für 25 Jahre im Dienste des Niedersächsischen Feuerlöschwesens wurde Swen Eckert und Ulrich Bohnsack mit dem Ehrenzeichen des Bundeslandes Niedersachsen ausgezeichnet. Abschließend wurden sie mit einem kräftigen dreifachen “GUT WEHR” der Versammlung gewürdigt!
Die Grußworte der Gäste bezogen sich größtenteils auf die Hochwassereinsätze im letzten Jahr.
Wilfried Nobel berichtete in seinen Dankesworten unter anderem vom Funkverkehr zu Beginn des Starkregens am 29.05.2018. Hier vernahm er die Worte “…Hochwasser in Helmscherode, der Ort braucht Sandsäcke…”. Zuerst glaubte er an eine Verwechselung, die sich dann aber doch als reale Anforderung herausstellte. Allerdings war es aufgrund der Extemwetterlage seinerzeit nicht möglich, Helmscherode “trocken” oder überhaupt zu erreichen. Alle Zufahrtswege waren überflutet. In seiner sehr langen aktiven Zeit als Feuerwehrmann, konnte sich Nobel nicht an ein Szenario dieser Art erinnern. Wilfried Nobel bedankte sich für die “eigenständige Hilfe” der Feuerwehr Helmscherode beim Hochwasser im eigenen Ort und hofft nach zwei “nassen Jahren” in 2019 auf ein trockenes Jahr. Weiterhin wünschte er allen Mitgliedern immer eine gesunde Rückkunft von allen Einsätzen und bedankte sich für die geleistete Arbeit.
Hiltrud Miehe bedankte sich ebenfalls bei den Mitgliedern der Feuerwehr und der sonstigen Dorfbevölkerung für die schnelle und aufopfernde Hilfe aller. Im Auftrag des Hochwasserschutz Ausschusses der Stadt Bad Gandersheim wies Hiltrud Miehe darauf hin, Vorschläge zum Hochwasserschutz einbringen zu können.
“Für die Ortschaft Helmscherode gibt es da wenig Potential, da man sich gegen diese Art Starkregen nicht umfassend schützen kann…” erläuterte Tobias Arndt, wies aber gleichzeitig darauf hin, dass es im Ort einen Lagerplatz gibt an dem gefüllte Sandsäcke fachgerecht und einsatzbereit lagern und im Bedarfsfall dort schnell abzuholen sind.
Der Ratsherr Hendrik Geske, der sich immer wieder freut wenn er in seine alte Heimat Helmscherode, z.B. zur Braunkohlwanderung, zum Dorffest oder eben zur Jahreshauptversammlung der Feuerwehr eingeladen wird, bedankte sich ebenfalls für die geleistete Arbeit der Feuerwehr allgemein und speziell bei den Hochwassereinsätzen und überbrachte die Grüße von “Rat und Verwaltung”. Auch er knüpfte nochmals an die Worte seiner Vorredner an und wies auf Möglichkeiten hin, Ideen oder Verbesserungsvorschläge zum Hochwasserschutz einzubringen.
Auch die Bürgermeisterin Franziska Schwarz, die zum Ende der Veranstaltung mit dem Stadtbrandmeister Kai-Uwe Roßtock erschien, überbrachte die Grüße von “Verwaltung und Rat”, bedankte sich ebenfalls für die geleistete Arbeit im allgemeinen und speziell beim Hochwassereinsatz. Kai-Uwe Roßtock verzichtete angesichts des vorangeschrittenen Abends auf eigenen Grußworte und vertraute darauf das seine Stellvertreter zum Thema Feuerwehr und Einsatzgeschehen alles in seinem Sinne angesprochen hat.
Zum Tagesordnungspunkt “Verschiedenes” gab es neben der Terminvorschau 2019 und der Ankündigung im Jahr 2023 ein großes Feuerwehrfest abzuhalten drei kleine “Besonderheiten”. In letzter Zeit konnte man vermehrte Aktivitäten im Feuerwehrgebäude Helmscherode feststellen, die auf die Kinderfeuerwehr Heberbörde zurückzuführen waren. Hiervon zeugten auch die bunt bemalten Fensterscheiben im Schulungs-/Versammlungsraum.
Auch zukünftig wird die Kinderfeuerwehr Heberbörde ihre Aktivitäten, die bisher in Wolperode durchgeführt wurden, nach Helmscherode verlagern. “Die Infrastruktur im Feuerwehrgerätehaus Helmscherode ist hierfür deutlich besser geeignet als die in Wolperode” führe Janatolie Schumann als Leiterin der Kinderfeuerwehr aus. “Auch die räumliche Nähe zu Feuerwehrgerätschaften ist in Helmscherode besser”.
Weiterhin gab es Belobigungen in Form von Gutscheinen in Höhe von jeweils 25€ für Mike Viehmeier, der im Rahmen seiner Feuerwehr Grundausbildung die weite Anfahrt nach Uslar auf sich genommen hat, um schneller ausgebildet werden zu können. Die Lehrgänge an der FTZ Bad Gandersheim waren ausgebucht und Viehmeier hätte sonst noch ein halbes Jahr warten müssen, darum entschied er sich freie Kapazitäten in Uslar zu nutzen.
Die zweite Belobigung erhielt Fabian Bobrowski für die beste Dienstbeteiligung im Jahr 2018. Dieser Preis ist neu ausgelobt worden und wird in Verbindung mit einer “Wandertrophäe”, einem handgearbeiteten Feuerwehrrelief aus Messing, in jedem Jahr neu vergeben. Diese Maßnahme soll ein weiterer Anreiz sein, die Dienstbeteiligung noch etwas mehr zu heben, denn wie in den Vorjahren auch, “sieht es hier teils sehr mau aus”, führte Tobias Arndt an dieser Stelle nochmals an.
Um 21:11 Uhr beendet Ortsbrandmeister Tobias Arndt die Sitzung und eröffnete den gemütlichen Teil des Abends, der mit tiefgreifenden Gesprächen zur Kameradschaftspflege und bei einer traditionellen Schlachteplatte seinen Ausklang fand.