Es war in gewisser Form ein Abschied von altbewährtem, verbunden mit der Gewissheit, dass die Grundlage für eine starke Zukunft geschaffen wurde: Marcus Seidel, Spitze der Kreisfeuerwehrbereitschaft 1, hat seine letzte Jahreshauptversammlung der Kreisfeuerwehrbereitschaft 1 geleitet. „Die Feuerwehrbereitschaft 1 war auch im Jahr 2024 wieder außerordentlich aktiv“, so die einhellige Meinung von Marcus Seidel sowie seinem Stellvertreter Florian Koch. 4780 Einsatzstunden haben die 164 Einsatzkräfte geleistet. Dafür – aber auch für die geleistete Arbeit von Seidel – gab es anhaltenden Applaus bei der Jahreshauptversammlung.
„Mit Ablauf des Monats Juni endet in diesem Jahr die sechsjährige Amtszeit der Funktionsträger der Feuerwehrbereitschaft 1. Und damit auch meine Amtszeit als Bereitschaftführer“, sagte Seidel. „Nach reiflicher Überlegung habe ich für mich bereits im letzten Jahr entscheiden, dieses Amt in jüngere Hände abzugeben. Ich weiß die Bereitschaft bei Florian Koch als Bereitschaftsführer, Jan-Eric Loy als Stellvertreter und Dennis Bodenstein als Leiter der Führungsgruppe in sehr guten Händen“, betonte Marcus Seidel. Konstanz ergebe sich auch dadurch, dass alle vier Zugführer damit einverstanden sind und die nächsten sechs Jahre weitermachen wollen.’“Diese Kontinuität macht mich stolz und erfüllt mich mit Zuversicht, dass unsere Bereitschaft auch in Zukunft eine wichtige Rolle im Katastrophenschutz spielen wird“, freut sich der im Sommer scheidende Bereitschaftsführer.
Die Mannschaft um Marcus Seidel und Florian Koch hat im vergangenen Jahr viel geleistet. Zwei Einsatzübungen mit der gesamten Bereitschaft, Alarmübungen mit geländegängigen Fahrzeugen sowie zur Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung, Verpflegungseinsätze, Fortbildungen, Dienstversammlungen und jede Menge Ausbildung gehörten mit dazu. Bei zwei Bereitschaftsübungen ging es einmal in die Rainald-von-Dassel-Schule mit dem Schwerpunkt Atemschutzeinsatz, Menschenrettung und Wasserförderung über lange Wegstrecke sowie unter der Leitung vom dienstältesten Zugführer Heiko Wechenberger in den Landkreis Goslar, wo ein Brand auf einem landwirtschaftlichen Betrieb simuliert wurde.
Der Kreisfeuerwehrbereitschaft 1 sind 32 Fahrtzeuge zugeordnet. Auch hier zeichnet sich die gute Zusammenarbeit aus. Nach dem Ausfall des Führungsfahrzeuges des dritten Zuges aus Oldenrode gab es schnellen Ersatz durch die Ortsfeuerwehr Düderode. Und auch ihr neues Fahrzeug, ein Mittleres Löschfahrzeug (MLF) gehört mit zur FB1. „Danke an den Gemeindebrandmeister Jan Bialaschewitz für die unkomplizierte und schnelle Unterstützung.“ Veränderung gab es auch beim Personal. Julian Ewig hat die Funktion des stellvertretenden Zugführers im 1. Fachzug von Manuel Schaper übernommen.
Florian Koch als stellvertretender Bereitschaftsführer konnte vom materiellen Zuwachs im vergangenen Jahr berichten. Mit der sogenannten Skid-Unit hat die Einheit vom Land Niedersachsen ein Löschmodul mit 400 Litern Wasser, Pumpe, Hochdruckschlau und Strahlrohr vom Land Niedersachsen bekommen. Die Unit, verlastet auf dem Ford Ranger, kann jederzeit angefordert werden. Außerdem haben die Spezialisten für Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung ihre Ausrüstung um sogenannte Baumregner erweitert. Sie dienen dazu, unter anderem bei einem Waldbrand noch nicht von Feuer betroffenen Bereiche effektiv zu beregnen, ohne dabei Personal über längere Zeit zu binden. Die beliebten Ausbildungseinheiten zu dem Themenbereich sind auch im Jahr 2025 gefragt und in Bad Gandersheim, Hardegsen und Uslar bereits ausgebucht.
Massive Fortschritte beim Katastrophenschutz
Kreisbrandmeister Marko de Klein lobte am Abend das Engagement der Ehrenamtlichen in der Kreisfeuerwehrbereitschaft. Das lange Warten auf die Überarbeitung des Erlasses für die Aufstellung der Kreisfeuerwehrbereitschaften durch das Land verzögere Investitionen – allerdings hätten Kreisfeuerwehr und Verwaltung die Bedeutung bestimmter Anschaffungen erkannt. Dazu zählen ein neuer Teleskoplader, ein Ersatz für einen Mannschaftstransportwagen und ein Abrollcontainer Atemschutz. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Land Niedersachsen gibt es in Kürze einen Gerätewagen-Logistik 1 auf Unimog-Basis. Der Wechsellader mit Hochleistungs-Förder-System (HFS) ist bereits eingetroffen, der zugesagte Gerätewagen für das HFS wird demnächst folgen. Weitere Unterstützung gibt es für den Landkreis Northeim durch die Bundesebene. Neben der Dekon-Ausstattung für die Medizinische Taskforce 9 ist ein dreiachsiger Gerätewagen Dekontamination zugesagt worden. Im Bereich der CBRN-Gefahren wird dem Landkreis noch ein ABC-Erkunder sowie die Messleitkomponente für den Messzug Südniedersachsen zugewiesen. Auch für den Brandschutz steht mindestens noch ein Löschgruppenfahrzeug Katastrophenschutz für den Landkreis Northeim auf der Bundesliste.
Gegen Hass und Hetze in der Feuerwehr
Mit diesen Beschaffungen, den neu gegründeten Fachzügen und Gruppen und der engen Zusammenarbeit mit Kreisverwaltung, sowie Landes- und Bundesebene ist die Kreisfeuerwehr auch im Katastrophenschutz schlagkräftig. “Ich wünsche mir für die Zukunft, dass der Zusammenhalt und besonders die Kameradschaft auch außerhalb der Dienste stark bleiben”, sagte Kreisbrandmeister de Klein. “Eindringlich möchte ich noch betonen: Stellt Euch entschieden gegen jede Form von Hass und Hetze.”
Ehrungen und Beförderungen
Es gab auch einige durchaus überraschte Gesichter am Abend der Jahreshauptversammlung. Florian Koch erhielt von Kreisbrandmeister Marko de Klein und seinem Stellvertreter Kai Reichelt die Beförderung zum Hauptbrandmeister. Jan-Eric Loy bekam, Minuten, nachdem er noch digital eine Fortbildung zur Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung im KreativLAB abgehalten hatte, als Anerkennung seiner Arbeit als Sicherheitsbeauftragter die silberne Ehrennadel der Feuerwehr-Unfall-Kasse.
