Manchmal reichen nur wenigen Sekunden aus, damit aus dem Alltag ein Albtraum wird. Damit das nicht passiert, gibt es Rauchmelder, die heutzutage schon erheblich mehr können, als einfach nur piepen, wenn es brennt. Darauf weist Jan-Eric Loy, Brandschutzerzieher der Kreisfeuerwehr des Landkreises Northeim hin.
Die Zahl der Einsätze, bei denen die Feuerwehr aufgrund von ausgelösten Rauchmeldern gerufen wird, wächst – und immer wieder können so größere Brände frühzeitig verhindert werden. „Bei unseren Einsätzen sehen wir, dass viele Rauchmelder gemäß der gesetzlichen Vorgaben installiert haben, allerdings merken wir in der Brandschutzerziehung auch, dass es noch viele Unklarheiten gibt“, sagt Jan-Eric Loy. Unklar ist vielen etwa, dass Rauchmelder nach zehn Jahren auszutauschen sind. „Wer seine Rauchmelder mit Beginn der gesetzlichen Nachrüstpflicht für Bestandsbauten 2015 installiert hat, muss sich also im kommenden Jahr nach neuen Geräten umschauen“, sagt Loy. In Neu- und Umbauten sind Rauchmelder bereits seit April 2012 Pflicht.
Apropos neue Geräte: Installiert werden müssen Rauchmelder in allen Schlafräumen und Kinderzimmern sowie in den Rettungswegen aus allen Aufenthaltsräumen ins Freie. „Der Flur ist also auch mit Rauchmeldern auszustatten“, sagt der Brandschutzerzieher. Hier ist jeweils mindestens ein Rauchmelder zu installieren.
Die kleinen technischen Geräte können heute aber weit mehr als noch vor zehn Jahren. „Durch funkvernetzte Rauchmelder werde ich auch im Schlafzimmer geweckt, wenn etwa im Hobbyraum ein Akku anfängt, zu brennen“, sagt Jan-Eric Loy. Auf dem Markt erhältlich sind auch Rauchmelder, die per Sprachdurchsage den Namen des Brandraumes angeben, eine Warnung aufs Handy schicken und eine Fluchtwegbeleuchtung per LED anschalten können. Auch gibt es kombinierte Geräte, die Kohlenmonoxid, etwa von Heizungen oder Öfen erkennen und vor diesem unsichtbaren Gas warnen, das in kürzester Zeit tödlich wirken kann. „Hier können die Schornsteinfeger bei Fragen zur eigenen Heizung und Feuerstätte beratend zur Seite stehen.“
Grundsätzlich wichtig sei laut Brandschutzerzieher Loy aber, den heutigen Tag zu nutzen, um sich der Priorität eines Rauchmelders bewusst zu werden. „Die kleinen Geräte können, wenn sie mit vollen Batterien unter der Decke hängen und regelmäßig getestet werden, Leben retten. Rauchmelder gibt es je nach Ausstattung günstig im Fachhandel. Ein Menschenleben ist unbezahlbar“, so Loy abschließend.
Foto: Konstantin Mennecke/Kreisfeuerwehr