Außergewöhnliche Einsatzlagen sind eine Herausforderung für Führungskräfte und Mannschaft der Feuerwehren. Die Feuerwehrbereitschaft 1 hat jetzt bei einer Übung auf dem Gelände der Firma Burgsmüller den “worst-case” angenommen – und erfolgreich gemeistert.
Was war passiert? In den Vormittagsstunden ist es auf dem Gelände der Einbecker Firma zu einer Verkettung unglücklicher Umstände gekommen. Aufgrund von Wartungs- und Reparaturarbeiten wurde die gesamte Sprinkler- und Brandmeldeanlage sowie die Löschwasserversorgung außer Betrieb genommen worden. Dann kommt es bei Schweißarbeiten zu einer Entzündung von Hydrauliköl im Pressenkeller, so die fiktive Übungslage. Die Halle füllt sich mit Brandrauch, zwei Mitarbeiter sind infolge von Stromausfall in einer Hubarbeitsbühne gefangen. Aufgrund der fehlenden örtlichen Löschwasserversorgung ein idealer Einsatzauftrag für die Kreisfeuerwehrbereitschaft 1, wie Florian Koch, stellvertretender Bereitschaftsführer berichtet. Zur Hilfe eilende Mitarbeiter einer Rohrleitungsfirma verunglücken mit ihrem Gabelstapler ebenfalls im bereits dichten Brandrauch. Das klingt nicht nur nach einer Herausforderung – es ist auch eine für alle Ebenen vom Zug- über Gruppenführer bis hin zu den Kräften unter Atemschutz.
Die Integrierte Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst in Northeim alarmiert in Folge den Brandmeister vom Dienst der Schwerpunktfeuerwehr Einbeck. Nach kurzer Lageerkundung bleibt vieles unklar – die Lage ist unübersichtlich, die Zahl der vermissten Personen kann durch anwesende Mitarbeiter nicht zweifelsfrei verifiziert werden. Damit werden Kräfte nachgefordert. Konkret sind es die vier Züge der Feuerwehrbereitschaft 1. Sie gliedern sich auf in:
- Zug Brandbekämpfung / Technische Hilfeleistung
- Zug Wassertransport
- Zug Wasserförderung der 8er-Klasse
- Zug Verpflegung und Logistik
Alle Züge haben zuvor durch die Übungsleitung klar gesetzte Ziele zu erreichen. Das sind unter anderem die Menschenrettung und Brandbekämpfung, der Pendelverkehr für Löschwasser, der Aufbau einer Wasserversorgung von der Ilme mit rund 1400 Metern Distanz und 30 Metern Höhenunterschied und die Versorgung der Einsatzkräfte sowie Unterstützung bei logistischen Herausforderungen.
Ganz konkret müssen die Einsatzkräfte der FB1, die sich aus Ortsfeuerwehren des Landkreises Northeim zusammensetzt, eine unter Rohren und unter einem Gabelstapler eingeklemmten Person retten, sowie weitere Personen auf Dächern und in Kellern finden und retten. Besonderes Augenmerk wird dabei auf das einsatztaktisch richtige Vorgehen sowie die reibungslose Kommunikation, unter anderem auch mit dem Einsatzleitwagen der FB1, gelegt.
Sowohl Übungsleiter Florian Koch als auch die Übungsbeobachter aus den zur FB1 gehörigen Brandabschnitte Nord und Nord/Ost, Kai Reichelt und Carsten Winkler sowie Stadtbrandmeister Lars Lachstädter waren mit dem Verlauf des Einsatzszenarios zufrieden.
Fotos: Kreisfeuerwehrbereitschaft 1
Text: Konstantin Mennecke/Kreisfeuerwehr