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Waldbrand: Feuerwehren und Landesforsten üben Brandbekämpfung im Hutewald Reiherbachtal

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Im Hutewald Solling der Niedersächsischen Landesforsten machen sich Brombeeren breit und verdrängen seltene Gräser und Kräuter.

Trotz Beweidung mit Heckrindern und Exmoorponys drohen Teilflächen zu verbuschen. Die Neue Hute als jüngste Vergrößerungsfläche im Schutzgebiet des Reiherbachtals soll jetzt mit gezieltem Feuereinsatz behandelt werden. Forstleute und Feuerwehren wollen mit Hilfe von kontrolliert gelegtem Bodenfeuer Brombeerranken eindämmen. Ziel ist es, die dornige Vegetation zurückzudrängen und die Praxis eines Vegetationsbrandes zu trainieren. Die Übung findet am Samstag, 4. März, statt.

Landschaftsbrände sind eher selten und stellen Feuerwehren vor andere Herausforderungen als Gebäudebrände. Windrichtung, Vegetation und die Erreichbarkeit der Brandstellen im Gelände sind entscheidende Größe bei der Brandbekämpfung. Weiterhin hat das Landschaftsrelief und die Verfügbarkeit von Löschwasser Einfluss auf den Verlauf eines Feuers in der freien Landschaft.

An dem Schulungseinsatz sind die angrenzenden Ortsfeuerwehren sowie der Landkreis Northeim mit seiner Kreisfeuerwehr beteiligt. Der Landkreis setzt an diesem Tag speziell ausgebildete Einheiten zur Vegetationsbrandbekämpfung und zur Kommunikation ein. Das Einsatzgeschehen vor Ort wird, so wie es auch in Katastrophenlagen möglich wäre, live in den Katastrophenstab im Kreishaus in Northeim übertragen. Biotoppflege mit Feuer ist auch in anderen Schutzgebiet üblich. Im Hutewald Reiherbachtal dient sie dem Schutz lichtbedürftiger Pflanzen und wird wissenschaftlich begleitet. „Die Brandherde sollen mit Stroh so gelegt werden, dass gezielt nur die Quartiere mit Brombeerbewuchs bodennah abbrennen. Die Feuerwehren wollen den Brandherd auf die Grundfläche eines Einfamilienhauses begrenzen“, erläutert Tobias Kiens das Vorgehen. Der Leiter der Försterei Steinhoff lässt im Rahmen einer wissenschaftlichen Forschungsarbeit untersuchen, wie gut sich Feuer als Mittel gegen Brombeerbewuchs eignet. Dazu wollen Kiens und seine Forstkollegen die dornigen Gewächse in ausgewählten Quartier zum Vergleich mulchen und nicht abbrennen. Und weitere Parzellen wollen sie gänzlich unbehandelt lassen. Auf diese Weise soll die Ausbreitung oder Zurückdrängung einer Pflanzenart untersucht werden, die sich aktuell in den Wäldern stark verbreitet.

„Die Exmoorponys, die die Neue Hute beweiden, werden für den Brenntag auf eine andere Fläche umquartiert und sind somit aus dem Gefahrenbereich des Feuers. Das Tierbetreuungsteam des Naturparks Solling-Vogler wird an dem Brenntag ebenfalls anwesend sein“, ergänzt Förster Tobias Kiens.

Der 4. März ist der Ausweichtermin für die ursprünglich eine Woche vorher, am Samstag, 25. Februar, geplante Übung. An dem Tag müsse die Vegetation möglichst trocken sein und dürfe auch kein starker Wind herrschen, teilt das Niedersächsische Forstamt Neuhaus mit.

Text: Pressestelle Landesforsten

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