Einsätze
Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Hardegsen
Zum Foto: es zeigt von links, Jonas Klanke, Christopher Chors, den Abschnittsbrandmeister West Markus Groß, von der Stadt Hardegsen Britta Scholz, Kevin Körner, Philipp Horst, Joel Fröchtenicht, Till Plessman, den Stellvertretenden Ortsbrandmeister Patrick Vogt, Martin-Hubertus Schlemme, den Ortsbrandmeister Florian Ramswig sowie den Kreisbrandmeister Marko de klein
Soziales Engagement ist bei der Feuerwehr an der Tagesordnung. 2022 war für die Brandschützer aus Hardegsen aber von außergewöhnlichem Einsatz geprägt. Das konnte Ortsbrandmeister Florian Ramswig jetzt bei der Jahreshauptversammlung berichten.
In einer gemeinsamen Aktion mit dem Hardegser Erdbeerhof Hartmann hat die Feuerwehr Anfang des Jahres Spenden für eine sechsköpfige ukrainische Familie gesammelt. Bekleidung, Güter des täglichen Bedarfs und mehr waren von Privatpersonen und Unternehmern zusammengekommen. Für die Feuerwehren, die in der Ukraine tagtäglich mit den Kriegsfolgen zu kämpfen haben, hat die Feuerwehr Hardegsen Helme, Jacken, Hosen, Stiefel, Hitzeschutzbekleidung und mehr zusammengesammelt und auf den Weg ins Kriegsgebiet geschickt. Erste-Hilfe-Ausrüstung komplettierte die Spendensammlung.
Gemeinsam mit verschiedenen Vereinen der Universitätsmedizin Göttingen, unter anderem der Elternhilfe für das krebskranke Kind, konnten Kinder einen Nachmittag lang mit vielen Therapietieren, Feuerwehrautos und mehr „einfach Kind sein“. Der Aktionstag auf Oskars Hof in Ertinghausen war für Eltern, Kinder aber auch alle Helferinnen und Helfer ein berührender Tag, der den Brandschützern lange in Erinnerung bleiben wird.
Endlich möglich war nach langer Planung auch der „Tag der Sicherheit“, der hunderte Besucher nach Hardegsen gelockt hatte. Die Vielfalt der Blaulichtfamilie und zahlreiche Tipps für Sicherheit in den eigenen vier Wänden habe man an diesem Tag transportieren können. „Die vielen Rückmeldungen zeigen uns, dass dieser Aktionstag Wiederholungscharakter hat.“ Ebenfalls wieder in Präsenz treffen konnte sich die Altersgruppe, die auch nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Einsatzdienst die Kameradschaft pflegt und der Feuerwehr verbunden bleibt.
Neben diesen Aktionen ist im Jahr 2022 erstmals wieder etwas Normalität in die Feuerwehr eingezogen. Normalität, die es nach dem Pandemie-Einschränkungen laut Ortsbrandmeister Ramswig auch dringend gebraucht hat. 45 Einsätze haben die Aktiven im vergangenen Jahr absolviert, darunter 13 Brandeinsätze, 29 Hilfeleistungseinsätze und drei blinde beziehungsweise Fehlalarme.
Damit diese Einsätze auch künftig gut abgearbeitet werden können, sind für die rund 85 Einsatzkräfte bereits weitere Fahrzeuge in Beschaffung. Das Fahrgestell des neuen Gerätewagen-Logistik soll im Sommer, voraussichtlich im Juni an den Aufbauhersteller ausgeliefert werden. Bereits vorführen lassen habe man sich ein spezielles Waldbrand-Tanklöschfahrzeug, das in Lutterhausen sowie in Hardegsen stationiert werden soll. Dass das Thema Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung keine Gefahr für die zukünftigen Generationen, sondern sprichwörtlich brandaktuell ist, habe man im Sommer 2022 nicht nur beim Waldbrand in Espol deutlich gesehen. „Nur einen Tag später wurde ein Wassertransportzug für den Brandabschnitt West ins Leben gerufen. Mit nur einer Alarmierung können die Tanklöschfahrzeuge aus Hardegsen, Lutterhausen, Volpriehausen, Schönhagen und Bodenfelde zusammengezogen werden“, erläutert Ortsbrandmeister Florian Ramswig. So stehen in kürzester Zeit knapp 12.000 Liter Wasser zur Verfügung.
Um den hohen Ausbildungsstand in der eigenen Feuerwehr, aber auch weit darüber hinaus sicherstellen zu können, stellt die Feuerwehr Hardegsen zwölf Ausbilder, die sich in der Kreisausbildung auf Landkreisebene engagieren. Am Ausbildungsstandort Hardegsen wird ab diesem Jahr neu auch der Motorsägenlehrgang angeboten. Premiere dafür ist im Februar. Die Verpflegung bei diesen Lehrgängen übernimmt ein eigenes Kochteam, das neben normaler Verpflegung auch bei vegetarischen oder veganen Gerichten keine Wünsche offen lässt.
Den Nachwuchs bezieht die Feuerwehr aus ihrer Kinder- und Jugendfeuerwehr. Diese Abteilungen konnten im vergangenen Jahr weiter wachsen. 17 Mitglieder zählt die Kinderfeuerwehr, darunter engagieren sich drei Kinder, die seit Kriegsbeginn aus der Ukraine nach Hardegsen geflüchtet sind. Besondere Aktionen, unter anderem der Besuch beim Arbeiter-Samariter-Bund und der Autostadt gehörten zu den Aktionen des Vorjahres. Ebenso gut läuft es eine Abteilung „höher“. Fünf Jugendliche hat die Jugendfeuerwehr hinzugewonnen und zählt nun 19 Mitglieder. Hier war ein besonderer Höhepunkt unter anderem das gemeinsame Zeltlager in Bodenfelde und die Abnahme der Leistungsspange.
Kreisbrandmeister Marko de Klein sprach in seinen Grußworten von „einer besonders engagierten Feuerwehr“, die sich „auch neuen Ideen nicht verschließt“ und durch ihr Engagement in der Kreisausbildung als Multiplikator viel Wissen an die Feuerwehrleute von Morgen weitergibt. Sein Dank gilt insbesondere auch der hohen Bereitschaft, Aktionen der Kreisfeuerwehr und Kreisjugendfeuerwehr zu unterstützen. „Hier ist über die Corona-Pandemie eine enge Kooperation gewachsen, für die wir sehr dankbar sind.”
Beförderungen
Ortsbrandmeister Florian Ramswig konnte am Abend eine Reihe von Mitgliedern befördern. Philip Horst, Jonas Klanke, Till Plessmann und Joel Fröchtenicht wurden zu Hauptfeuerwehrmännern befördert. Kevin Körner und Martin Hubertus Schlemme wurden zu Hauptlöschmeistern befördert. Nachgeholt aus dem Vorjahr wurde die Beförderung von Christopher Cohrs zum Oberfeuerwehrmann.
Einen Wunsch hat Ortsbrandmeister Florian Ramswig für das Jahr 2023. 159 Mitglieder zählt der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Hardegsen, nur zwei sind 2022 dazugekommen. „Meiner Meinung nach ist das für eine Stadt wie Hardegsen immer noch etwas wenig“, betont Ramswig verbunden mit dem Aufruf, mit einer Mitgliedschaft die vielen Aktionen, unter anderem im Bereich der Jugendarbeit, zu unterstützen.