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Starkes Engagement gewürdigt: Die Abschnittsversammlung des BA Nord
Auf gleich drei Jahre konnte Kai Reichelt, Abschnittsbrandmeister für den Brandschutzabschnitt Nord, jetzt bei der Versammlung der Feuerwehren im Landhaus Greene zurückblicken. Die Jahre haben laut Reichelt deutlich gemacht, wie vielfältig die Aufgaben der Feuerwehren in den Städten Einbeck und Dassel, aber auch darüber hinaus geworden sind. Eine Brandserie, größere Flächen- und auch Waldbrände und der Aufbau von Notunterkünften für Flüchtlinge, „für uns alle unvorstellbar durch einen Krieg in Europa mit seinen Folgen“ haben die Retter gefordert.
Ein besonderer Fall von Extremwetter ist den ehrenamtlichen Einsatzkräften aus dem Mai dieses Jahres in Erinnerung geblieben. „Um 18.38 Uhr ging in der Leitstelle ein Notruf ein, dass zwischen Mackensen und Merxhausen ein Fahrzeug zwischen etwa 20 umgestürzten Bäumen eingeschlossen sein soll und es dort verletzte Personen gibt. Aufgrund der Meldungen wurden der Rettungshubschrauber aus Göttingen, der Notarzt aus Einbeck, ein Rettungswagen aus Stadtoldendorf und die Feuerwehr alarmiert“, berichtet Kai Reichelt. Die Rettungshubschrauberbesatzung habe die Lage schnell einordnen können. „Die Besatzung meldete uns, dass nicht 200, sondern eher die zehnfache Menge umgestürzt seien.“ Gemeinsam mit THW-Kräften aus Northeim, Einbeck und darüber hinaus, Einheiten der Kreisfeuerwehr sowie der Rettungsdienste und zahlreichen örtlichen Kräften habe man sich einen Überblick über die Lage verschafft. „Dieser Einsatz macht deutlich, dass schwere Schäden durch Windhosen oder Tornados auch hier bei uns möglich sind“, betont der Abschnittsbrandmeister.
Diese vielen Einsatzlagen bewältigen zu können geht laut Reichelt nur mit starken Mitgliedern. „Hatten wir vor nicht allzu langer Zeit gegen einen stetigen Rückgang der Mitgliederzahlen zu kämpfen, können wir seit einigen Jahren auf recht stabile Bestände blicken“, sagt Reichelt. In Zahlen bedeutet das: Über alle Abteilungen hinweg, von der Kinderfeuerwehr über die Jugendfeuerwehr bis hin zur Einsatzabteilung habe man von 2020 bis Ende Oktober 2022 110 neue Mitglieder hinzugewinnen können. 115 Mitglieder sind in der Kinderfeuerwehr, 227 in der Jugendfeuerwehr und 1677 in den Einsatzabteilungen aktiv.
Damit immer ausreichend Nachwuchs vorhanden ist, hat sich Abschnittsjugendfeuerwehrwart Julian Ewig über die Pandemie mit der Kreisjugendfeuerwehr für digitale Konzepte stark gemacht. „Wir waren gezwungen, kreative neue Wege zu finden, junge Menschen auch über die Pandemie zu erreichen. Der Aufgabe haben wir uns gestellt und den Mitgliederbestand sogar ausbauen können“, bilanziert Ewig. 2022 habe man zum Durchstarten genutzt, ein Zeltlager auf Kreisebene in Bodenfelde angeboten und auch Fortbildungsmöglichkeiten wie das Kreisjugendfeuerwehr- Seminar auf die Beine gestellt.
Wer nach seiner Zeit in der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung übertritt, der hat auch mit Thomas Harwardt zu tun. Der stellvertretende Kreisausbildungsleiter für den Abschnitt Nord hat das Amt über die Pandemie von seinem Vorgänger Uwe Fingerhut nach zwölfjähriger Tätigkeit übernommen. „Über die Corona-Zeit mussten wir gleich mehrere Lehrgänge absagen, insbesondere die Truppmannausbildung hat darunter gelitten“, sagt Harwardt. Zwischenzeitlich habe man mit geringeren Gruppenstärken Lehrgangsangebote schaffen können und auch erstmals wieder einen Lehrgang in Technischer Hilfeleistung angeboten. „Ohne viel Herzblut für die Feuerwehr geht das bei einem jährlichen Einsatz an 20 bis 26 Wochenenden pro Jahr nicht“, sagte Thomas Harwardt verbunden mit dem Dank an die zahlreichen Ausbilder, die sich in dem Bereich der Kreisausbildung engagieren.
Kräftig ausgebildet hat unter anderem auch die Feuerwehrbereitschaft 1 um Marcus Seidel. „Auch wir haben für Übungen und Ausbildungsdienste gute Lösungen und Hygienekonzepte benötigt“ – das habe gut geklappt, betonte Seidel. Alleine 16 Ausbildungsdienste gab es 2021, 14 in 2022. Mit dem durch die Kreisfeuerwehr neubeschafften Waldbrandmodul konnten mittlerweile 800 Kameradinnen und Kameraden kreisweit geschult werden. Für das kommende Jahr sei ein enger Austausch mit dem Technischen Hilfswerk zu Hochwasserlagen geplant.
Im Bereich der Kreisfeuerwehr hat laut Kreisbrandmeister Marko de Klein der Katastrophen- und Zivilschutz in diesem Jahr erneut einen besonderen Stellenwert eingenommen. „Wir haben die Beschaffung geländefähiger Fahrzeuge, mehrerer Stromerzeuger für kritische Infrastruktur sowie für die Lagerung und den Transport von Kraftstoff auf den Weg gebracht“, sagte Marko de Klein. In einer Ausbildungsreihe möchte man mithilfe von externen Dozenten gänzlich neue Blickwinkel bekommen und so den Weg ebnen hin zu modernen Ausbildungskonzepten in allen Feuerwehren.
Stark ausbaufähig sei hingegen das Angebot des Niedersächsischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz in Celle und Loy. „Man muss sich fragen, ob die Ressourcen, die das Land hier zur Verfügung stellt, noch ausreichend sind“, sagte de Klein mit Blick auf die Menge an Lehrgängen, die zur Verfügung gestellt werden.
Ehrungen und Beförderungen
Für ihre 25-jährige Mitgliedschaft geehrt wurden Marcel Mann, Dirk Renner und Florian Rohlf. Für 40 Jahre in der Feuerwehr geehrt wurden Andreas Böhnke, Dirk Behrens, Marcus Menzhausen, Lutz Binnius, Steffen Gehlert, Marcus Seidel, Lothar Schewe, Holger Lampe, Edgar Lotz, Eduard Pludra, Ralf Ahrens, Bernd Bertram, Martin Bollin, Jörg Hesse, Hartmut Lempa, Holger Meyer, Uwe Koch, Frank Oppermann, Frank Brinkmann, Thomas Hacke und Gerd-Rüdiger Hennecke. Seit 50 Jahren dabei und dafür geehrt wurden Uwe Störmer, Thomas Pfeiffer, Norbert Beulshausen und Manfred Rosenberg.
Eine besondere Ehrung erhalten hat Rene Brand für elfjährige Tätigkeit als Kreisausbilder mit der Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverband in Bronze sowie Sascha Böker für 20 Jahre in dieser Tätigkeit mit der Ehrennadel in Silber. Kai Scheffler vom Technischen Hilfswerk hat für seine herausragende Arbeit geehrt. „Unter Kais Führung war es nicht nur gelungen, eine gemeinsame Jugendarbeit und Austausch zwischen Jugendfeuerwehren und THW-Jugend auszubauen, sondern insbesondere auch die Einsatzmöglichkeiten des THW gegenüber den Aufgaben der Feuerwehr zu ergänzen“, hieß es in der Laudatio.
Am Abend befördert wurden Nico Pohl zum Hauptfeuerwehrmann, Henning Armgart, Jörg Schmidt und Carsten Ilsemann zu Löschmeistern, Eike Arnemann, Nils Eickemeier, Jens Heinemeyer, Michael Heise, Dominik Kaluza, Stefan Rose, Markus Wismut und Tobias Dahme zu Oberlöschmeistern, Nadine Böker zur Hauptlöschmeisterin, Kai Böker, Daniel Taufal und Björn Kappei zu Hauptlöschmeistern, Ricklef Aurin, Niklas Münch und Benjamin Weber zu Ersten Hauptlöschmeistern, Julian Ewig und Marvin Probst zu Brandmeistern, Mirko Kiehne zum Oberbrandmeister, Tobias Krawietz zum Hauptbrandmeister und Marcus Seidel zum Ersten Hauptbrandmeister.