Katlenburg-Lindau – Manche Dinge sind irgendwann einfach nicht mehr zeitgemäß. Wasserversorgungsmitarbeiter, die sich bei Rohrbrüchen mit verschmutzten und zerfetzten Papierkarten herumärgern oder Feuerwehrkräfte, die Einsatzstellen und Hydranten nicht finden, gehören dazu.
Diesen Ärgernissen den Kampf angesagt hat die App iKAT (mobiles Infrastrukturkataster), die seitens der Gemeinde Katlenburg – Lindau umfangreich eingesetzt wird. Mit der Einführung von iKAT nimmt die Feuerwehr Katlenbrug – Lindau eine Vorreiterrolle in Sachen Digitalisierung auf diesem Gebiet im Landkreis Northeim ein, freut sich Gemeindebrandmeister Sven Helmold.
Aktuelle Geoinformationen sind als Handlungs- und Entscheidungsgrundlage aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Fast alle kommunalen Entscheidungen und Handlungsfelder haben einen Bezug zu Geoinformationen, die damit zu einem wesentlichen Bestandteil modernen Verwaltungsmanagements geworden sind.
Bei iKAT handelt es sich um eine Software für mobile Tablet-Computer und Smartphones, auf der neben Luftbildern auch Kataster der Gebäude und Grundstücke sowie Karten der Hydranten und Leitungen hinterlegt sind. Als zusätzliche Funktionen bietet iKAT eine Ortungsfunktion des eigenen Standorts sowie die Möglichkeit, Entfernungen, Flächen oder Umkreise auszumessen, erklärte der Prokurist der iKAT GmbH, Mark Reitmeier bei der Vorstellung neuer Funktionalitäten der App in der Gemeindeverwaltung Katlenburg – Lindau.
Für die Gemeindeverwaltung hat Mitarbeiter Sascha Preußner die Projektkoordination in Sachen iKAT übernommen. Er erklärte, dass die Arbeit mit digitalen Karten auf mobilen Endgeräten für Abteilungen der Gemeinde eine enorme Arbeitserleichterung sei . Da die App iKAT ursprünglich für die Feuerwehr und somit auch für die Benutzung in hektischen Situationen oder unter großem Druck entwickelt wurde, sei sie gut für die Ansprüche der Wasserversorgung und des Bauamtes geeignet, erklärte Preußner.
Aber auch bei anderen Aufgaben wie etwa der Aufstellung von Bebauungsplänen oder der Begutachtung von Baustellen könne das System helfen. Bürgermeister Uwe Ahrens, verwies zudem darauf, dass durch iKAT gewährleistet sei, dass die Daten der Pläne durch den Dienstleister immer auf den neuesten Stand gebracht würden. „Der Zugriff auf alle relevanten Informationen ist besonders bei Ortsterminen oder Sitzungen der Gremien ein enormer Vorteil. Und es funktioniert komplett unabhängig von der Internetverbindung “, bekräftigt er. Alle Daten stehen offline und überall zur Verfügung. Auch im Bereich der Feuerwehr freut man sich über die fortschreitende Digitalisierung. In einer Software seien nun alle Informationen gebündelt. Die Kenntnis über angrenzende Gebäude, Lage der Hydranten und weitere Informationen helfen beim Management der sogenannten Chaosphase. Es kann eine schnelle Aussage über den Abstand der Wasserentnahmestelle zum Einsatzort, die Fläche eines Waldbrands oder für interkommunale Projekte sein.
Text und Fotos: Gemeindefeuerwehr Katlenburg-Lindau